Alexandra Harin
Gartenfrisch Jung GmbH
Jagsthausen
Lebensmittelproduktion
Cobot-Palettierroboter für KLT
Die Gartenfrisch Jung GmbH mit Sitz in Jagsthausen, zwischen Stuttgart und Würzburg, blickt auf eine lange Tradition zurück: Bereits seit 1795 bewirtschaftet das Unternehmen landwirtschaftliche Flächen – heute werden rund 500 Hektar genutzt, um frische Salate und Gemüse zu kultivieren. Von hier aus beliefert das Familienunternehmen den gesamten deutschen Markt mit frischen Produkten. Aus diesen eigenen Anbauflächen sowie über kontrollierte Vertragsanbaupartner entsteht ein breites Sortiment: frisch geschnittene Salat- und Gemüsevariationen in Schalen und Beuteln. Unter dem Motto „Qualität macht an“ versteht Gartenfrisch Jung Nachhaltigkeit nicht als Marketingfloskel, sondern als gelebtes Prinzip – von der ressourcenschonenden Bewirtschaftung über den Erhalt der Artenvielfalt bis hin zu durchdachten Verpackungslösungen. Mit rund 1.000 Beschäftigten zählt das Unternehmen heute zu den führenden Anbietern von Ultrafrische-Convenience-Produkten in Deutschland. So positioniert sich das Familienunternehmen als moderner Marktführer, der Tradition und Innovation verbindet – und zunehmend auch industrielle Automatisierung als Teil seiner Strategie sieht.
Im Produktionsablauf von Gartenfrisch Jung war das Palettieren der fertig konfektionierten Kisten ein klassischer Flaschenhals. Tag für Tag mussten Mitarbeitende Behälter zwischen 1,5 und 7,5 Kilogramm manuell greifen, heben und auf Paletten stapeln – bis zu einer Höhe von über zwei Metern. Eine monotone Schwerstarbeit, die nicht nur körperlich belastend, sondern auch zeitlich limitiert war. Hinzu kam: Bei Auftragsspitzen stieß das Team in Jagsthausen an Kapazitätsgrenzen. Kurzfristig zusätzliches Personal zu organisieren war schwierig – und die Attraktivität dieser Arbeit gering. Damit war klar: Für diesen Prozess brauchte es eine zuverlässige, flexible Automatisierungslösung.
Für den Einstieg in die Automatisierung entschied sich Gartenfrisch Jung bewusst für das Palettieren – eine Aufgabe mit klaren Abläufen und hoher Wiederholung. Gemeinsam mit coboworx entstand eine kompakte Roboterzelle, die optimal in die bestehende Linie integriert werden konnte. Im Einsatz ist ein Universal Robots UR20 Cobot, ausgestattet mit einem elektrisch einstellbaren Greifer, der die unterschiedlichen Kistengrößen flexibel aufnimmt. Auf nur sechs Quadratmetern stapelt der Roboter die Kisten zuverlässig auf zwei Palettenstellplätzen – bis zu einer Höhe von 2,20 Metern. Ein Förderband mit einstellbaren Leitblechen sorgt dafür, dass die Kisten sortenrein bereitgestellt werden. Die Bedienung erfolgt über ein intuitives Touch-Panel, mit dem Mitarbeitende nach kurzer Einweisung Palettiermuster auswählen oder kleine Störungen selbst beheben können. Für zusätzliche Sicherheit und Verfügbarkeit sorgt die digitale Anbindung an die mycoboworx Plattform mit Dokumentation, Dashboards und Remote-Support. Trotz enger Platzverhältnisse ließ sich die Anlage problemlos integrieren. Während der Inbetriebnahme schulte das coboworx-Team die Beschäftigten vor Ort – so konnte das Wissen schnell im Team weitergegeben werden. Schon nach kurzer Zeit war die Zelle voll einsatzfähig und entlastete den Produktionsalltag spürbar.
Platzbedarf
Gewicht der Werkstücke
Leistung
Mietrate
Die Automatisierung hat sich schnell bezahlt gemacht. Täglich werden nun rund 50 Paletten automatisiert bestückt – ein Volumen von etwa sechs Tonnen Kisten, das zuvor vollständig von Hand bewegt wurde. Für die Mitarbeitenden bedeutet das: spürbare Entlastung. Das mühsame Heben bis in große Höhen entfällt. Gleichzeitig konnte ein Mitarbeiter pro Linie für andere Aufgaben freigestellt werden. Statt am Palettieren gebunden zu sein, übernimmt er nun wertschöpfendere Tätigkeiten – ein Gewinn für Ergonomie, Effizienz und Kostenstelle zugleich. Die Bedienung wird im Team als unkompliziert erlebt. Kleinere Störungen lassen sich schnell selbst beheben, und dank der Schulungen war die Akzeptanz von Beginn an hoch. Die Mitarbeitenden sehen die Anlage nicht als Konkurrenz, sondern als Unterstützung, die ihnen monotone Arbeit abnimmt.
Ein weiterer Vorteil: Die Roboterzelle wird gemietet – zu einer monatlichen All-inclusive-Rate. Enthalten sind Inbetriebnahme, Lieferung und CE-Zertifizierung, ebenso wie Garantie, präventive Wartung und Remote-Support. Das sorgt für maximale Verfügbarkeit und Planungssicherheit. Finanziell ist das Modell besonders attraktiv: keine Anzahlung, keine versteckten Kosten und keine Belastung der Bilanz. Stattdessen wird die Miete einfach als Betriebsausgabe verbucht – cashflow-schonend und von Anfang an ROI-positiv.
Das Projekt bei Gartenfrisch Jung zeigt eindrucksvoll, wie viel Entlastung Automatisierung im Alltag bringen kann. Auf engstem Raum entstand eine Lösung, die reibungslos funktioniert und Mitarbeitenden spürbar Arbeit abnimmt. Besonders positiv: Das Team hat die Anlage schnell akzeptiert, weil sie einfach zu bedienen ist und echte Vorteile schafft. Wer früher Kisten bis über zwei Meter hoch stapeln musste, kann heute andere Aufgaben übernehmen und dabei sogar neue digitale Fähigkeiten entwickeln. Für Gartenfrisch Jung ist die Roboterzelle damit mehr als nur Technik – sie ist ein erster Schritt in eine moderne, zukunftssichere Produktion, die Motivation und neue Perspektiven ins Unternehmen bringt.
Alexandra Harin
Senior Content Marketing Managerin