Paula Gehrels
Weingut
Deutschland
Lebensmittelproduktion
Cobot-Lösung
In der Abfüllhalle eines mittelständischen Weinguts in Deutschland herrscht reges Treiben: Zwischen klirrenden Flaschen, gestapeltem Leergut und Kartons, die über das Förderband laufen, arbeiten vier Personen im eingespielten Takt: Flaschen werden kontrolliert, Kartons manuell aufgerichtet, befüllt und verschlossen. Am Ende des Förderbands stapelt ein Mitarbeiter die fertigen Weinkartons Schicht für Schicht auf Paletten. Besonders während der Hochsaison, wenn in wenigen Wochen zehntausende Flaschen abgefüllt werden, steigt der Druck. Die Arbeit erfordert Ausdauer, Präzision und Kraft – doch sie ist monoton, körperlich anstrengend und bindet wertvolle Ressourcen. Viele Weingüter stehen vor denselben Herausforderungen: steigende Auftragsvolumen, saisonale Spitzen und der zunehmende Fachkräftemangel machen manuelle Prozesse immer schwieriger. Gerade in der Abfüllung und Verpackung fallen Tätigkeiten an, die zwar notwendig, aber kaum wertschöpfend sind. Das Palettieren zählt dabei zu den arbeitsintensivsten Aufgaben – ein klassischer Engpass, an dem sich zeigt, wie dringend Entlastung und Automatisierung auch im Weinbau geworden sind.
Das Palettieren der abgefüllten Weinkartons war im Weingut bislang reine Handarbeit. Nach dem Verschließen der Kartons wurden diese manuell auf Paletten gestapelt – Schicht für Schicht, Stunde um Stunde. Pro Tag kamen so mehrere hundert Hebevorgänge und Tonnen zusammen, bei einem Gewicht von rund 13 kg pro Karton. Die körperliche Belastung für die Mitarbeitenden war entsprechend hoch: Schultern, Rücken und Gelenke standen dauerhaft unter Spannung, besonders in den intensiven Wochen der Weinabfüllung. Gleichzeitig wuchs der Druck von außen: zunehmende Auftragsvolumen, eng getaktete Liefertermine und der Mangel an Fachkräften machten es immer schwieriger, die Produktionskapazität zuverlässig aufrechtzuerhalten. Mitarbeitende mussten regelmäßig zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln, um Engpässe zu kompensieren – was die Abläufe zusätzlich verlangsamte. Auch räumlich stieß der Betrieb an Grenzen: Die Abfüllhalle bot nur begrenzt Platz, große, umzäunte Automatisierungsanlagen kamen daher nicht infrage. Gesucht wurde eine Lösung, die sich auf engstem Raum integrieren lässt, den bestehenden Ablauf nicht stört und die Mitarbeitenden spürbar entlastet – eine Lösung, die wirtschaftlich sinnvoll und zugleich zukunftsfähig ist.
Nach einer gemeinsamen Konzeptphase entschied sich das Weingut für den Einstieg in die Automatisierung – mit einer kompakten Cobot-Lösung zum Palettieren von Weinkartons. Die Anlage wurde so konzipiert, dass sie sich ohne Umbauten in die bestehende Abfülllinie integrieren ließ und bereits nach wenigen Tagen voll einsatzbereit war. Herzstück der Zelle ist ein kollaborativer Roboter der Marke Dobot, der die befüllten Kartons am Ende des Förderbands übernimmt. Über einen Schrägrollenförderer werden die Kartons automatisch in Position gebracht, wo sie vom Cobot mit einem Vakuum-Flächengreifer aufgenommen und präzise auf die Palette gesetzt werden – Lage für Lage, bis zu einer Höhe von 1,7 Metern. Die Palettenplätze sind beidseitig angeordnet, sodass der Mitarbeitende während des Betriebs bereits volle Paletten entnehmen und neue bereitstellen kann. Mit einer Nutzlast von bis zu 20 kg bewältigt der Roboter die zu palettierenden Werkstücke mühelos. Dank seiner kollaborativen Bauweise arbeitet er ohne trennende Schutzeinrichtung – ideal für den engen Raum in der Abfüllhalle. Für Sicherheit sorgen integrierte Sensoren, die Bewegungen erkennen und bei Bedarf automatisch abbremsen. Die Bedienung erfolgt über ein intuitives Touch-Display, das alle Funktionen übersichtlich darstellt. Nach einer kurzen Einweisung können Mitarbeitende selbstständig zwischen Palettiermustern wechseln, den Anlagenstatus überwachen oder kleine Störungen beheben. Ergänzend sorgt ein IoT-Dashboard für Transparenz über Laufzeiten, Auslastung und Performance. Die Implementierung der Cobot-Lösung verlief unkompliziert: Nach der Vor-Ort-Montage wurde die Anlage innerhalb eines Arbeitstags in Betrieb genommen, die Belegschaft geschult und der Betrieb im laufenden Produktionsprozess getestet. Bereits während der ersten Abfüllkampagne zeigte sich: Der Cobot fügt sich reibungslos in den Produktions-Prozess ein – präzise, zuverlässig und deutlich entlastend für das Team.
ca. 4,5 m²
bis zu 25 kg
bis zu 250 Takte pro Stunde
Kauf oder Langzeitmiete ab 2.000 € mtl.
Schon nach kurzer Zeit zeigte sich deutlich, wie die Automatisierung den Alltag in der Abfüllung verändert hat. Wo früher ständiges Heben, Drehen und Stapeln nötig war, übernimmt nun der Cobot den gesamten Palettierprozess im konstanten Rhythmus – präzise, fehlerfrei und unabhängig von Tagesform oder Auslastung. Für die Mitarbeitenden bedeutet das eine spürbare körperliche Entlastung: Rücken und Schultern werden geschont, monotone Bewegungen entfallen. Statt am Ende der Linie Kartons zu stapeln, können sie sich nun auf wertschöpfende Aufgaben konzentrieren – etwa die Qualitätskontrolle, das Etikettieren oder die Vorbereitung der nächsten Charge. Das steigert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Zufriedenheit im Team. Auch in puncto Leistung und Ergonomie überzeugt die Lösung: • Fläche: nur rund 4,5 m² Stellplatz • Leistung: bis zu 250 Takte pro Stunde • Durchlauf: nahezu unterbrechungsfrei dank doppeltem Palettenplatz • Flexibilität: einfacher Wechsel von Palettiermustern und schnelle Bedienbarkeit
Die Schulung und Integration verliefen unkompliziert. Nach kurzer Einweisung steuern die Mitarbeitenden die Anlage selbstständig und übernehmen kleinere Anpassungen im laufenden Betrieb. Die Akzeptanz ist hoch – der Cobot wird als echte Unterstützung erlebt, die den Arbeitsplatz deutlich ergonomischer macht. Auch wirtschaftlich zahlt sich der Schritt aus: Durch den Wegfall manueller Hebetätigkeiten und die gleichmäßigere Linienauslastung amortisiert sich die Lösung in der Regel innerhalb von zwei Jahren – bei gleichzeitig höherer Prozesssicherheit und nachhaltiger Entlastung im Team.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Cobot-Lösung kann flexibel finanziert werden – wahlweise durch Kauf oder im Rahmen einer monatlichen All-inclusive-Miete. Gerade für kleine und mittelständische Weingüter bietet das Mietmodell einen einfachen Einstieg in die Automatisierung, ohne hohe Anfangsinvestition oder Bilanzbelastung. In der monatlichen Rate sind Inbetriebnahme, Lieferung, CE-Zertifizierung, Garantie, präventive Wartung und Remote-Support bereits enthalten. So bleibt die Anlage langfristig verfügbar und planungssicher – ganz ohne versteckte Kosten. Das Weingut entschied sich für den Kauf der Lösung, doch die flexible Miete bietet besonders kleineren Betrieben die Möglichkeit, Schritt für Schritt in die Automatisierung einzusteigen und Erfahrungen zu sammeln, bevor größere Investitionen anstehen.
Der Einsatz des Cobots zeigt eindrucksvoll, wie Automatisierung auch im Weinbau erfolgreich umgesetzt werden kann – kompakt, wirtschaftlich und praxisnah. Auf nur wenigen Quadratmetern entsteht ein moderner Arbeitsplatz, der Prozesse stabilisiert, Mitarbeitende entlastet und neue Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten schafft. Die Lösung beweist: Zukunftsfähige Produktion muss nicht groß oder komplex sein – sie muss vor allem passend und einfach integrierbar sein. Mit der Cobot-Lösung wird das Palettieren im Weingut nicht nur effizienter, sondern auch ergonomischer und nachhaltiger – ein echter Fortschritt für Mensch und Betrieb.
Paula Gehrels
Founder's Associate